Wie funktioniert die Thaimassage?

72.000 Energielinien (nadis) durchziehen den menschlichen Körper laut dem System der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda. Für die Thaimassage spielen zehn Linien eine entscheidende Rolle. Auf diesen Linien liegen Energiepunkte (Marmapunkte), durch die der Mensch laut ayurvedischer Lehre mit Lebensenergie (Prana) versorgt wird.

Mit Druck von Handballen, Daumen, Füßen, Knien und Ellenbogen sowie sanften Dehnungstechniken werden die Energielinien bearbeitet und führen zur ganzheitlichen Entspannung. Der westlichen Massage ist das System der Energielinien unbekannt, sie beschränkt sich auf die Anatomie.

Was bewirkt die Thaimassage?

Aus wissenschaftlicher Sicht dient die Thaimassage dem Anregen des Lymphflusses, der Blutzirkulation und der Entspannung. Durch Dehnungen und Streckungen der Wirbelsäule wird die körperliche Beweglichkeit verbessert. Die Tiefenentspannung aktiviert die vermehrte Durchblutung und die Anregung des Stoffwechsels. Achtsame Berührungen können körperliches Wohlgefühl verleihen, Hebetechniken zu einem Geborgenheitsgefühl führen. Mit Yogapositionen lässt sich das skelettomuskuläre System beeinflussen. Das führt zu einem positiven Effekt auf die Körperhaltung.

Die Thaimassage hilft unter anderem bei Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Schlafstörungen, Ohrensausen (Tinnitus) und auch bei Schock.

Woher stammt die Thaimassage?

Die Yogaelemente und die Terminologie der Thaimassage weisen auf einen indischen Ursprung hin. Jivakar Kumar Bhaccha gilt als Urheber der Thaimassage. Er hat im 5. Jahrhundert v. Chr. in Indien gelebt und ist in Thailand als „Vater der Medizin“ bekannt. Forscher gehen davon aus, dass buddhistische Mönche von Indien nach Südostasien übersiedelten und so neben dem Buddhismus auch die Massagetechnik verbreiteten. Angenommen wird, dass die Mönche die Massage entwickelten, um sich von den Folgen langer Meditationsstellungen zu kurieren.

Die Thaimassage vermischte sich in Siam mit dortigen Massagetechniken. Durch Handelsbeziehungen mit China ist es möglich, dass auch die traditionelle chinesische Medizin Einfluss auf die Thaimassage genommen hat.

Schriftliche Überlieferungen existieren lediglich auf Palmblättern in Pali-Sprache und Khmer-Schrift. Der damalige thailändische König Nang Klao hat sie 1832 im Tempel Wat Pho in Bangkok in 60 Steintafeln graviert. Burmesische Eroberer zerstörten 1767 die alte thailändische Königsstadt Ayutthaya und damit auch alle anderen Zeugnisse.

Auch in Ihrer heutigen Praxis ist die Thaimassage eng mit dem Buddhismus verknüpft. Achtsamkeit, Gleichmut, Mitgefühl und anteilnehmende Freude sind Eigenschaften, mit denen die Meister die Massage in der Regel durchführen.

Wer praktiziert die Thaimassage?

Die Thaimassage gehört zum Alltag Südostasiens. Generationsübergreifend wird sie sowohl in der Familie praktiziert als auch von Meistern zur Gesundheitsvorsorge angeboten. In Krankenhäusern setzen Ärzte sie zur Rehabilitation ein. In den 1990er-Jahren hat sich die Thaimassage in Europa verbreitet.

Welche Stilrichtungen existieren in der Thaimassage?

In Thailand ist die Thaimassage unter dem Namen Nuad Phaen Boran bekannt. Übersetzt bedeutet der Name „uralte heilsame Berührung“. In zwei Stile unterteilt sich die traditionelle Thaimassage: Nuad des Südens (kräftige Druckmassage) und Nuad des Nordens (wohltuend und weniger hart). Gute Masseure entwickeln aus den traditionellen Techniken ihren eigenen Stil und stellen sich auf den Körper ihres Kunden ein.

Hinweis

Die Thaimassage setzen wir gegen verschiedene Beschwerden und Leiden ein. Sie kann ohne Zweifel eine gesundheitsfördernde und präventive Wirkung erzielen. In Thailand ist die Massage selbstverständlich voll anerkannt. In Deutschland müssen wir aus rechtlichen Gründen unsere Arbeit in Abgrenzung zur medizinischen Massage als "Wellness-Massage" bezeichnen. Unsere Massagen dienen der Entspannung und des Wohlbehagens. Weder versprechen noch beabsichtigen wir eine medizinische Wirkung.